Hallo,
mal wieder ein Angriff vom Habicht. Die Taube hat er bei lebendigen Leibe angefangen an der Brust zu fressen. Siehe Bilder im Anhang.
Mit freundlichem Gruß
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Hallo Sportsfreund Thomas Gottschalk,
im Anhang sende ich dir drei Bilder von einem der vielen Angriffe dieses Jahr des Habichts. Diese Jungtaube ist nun fürs Reisen unbrauchbar, da der Habicht wieder zugeschlagen hat.
Raubvogelplage dieses Jahr auf dem bisherigen Höhepunkt! Die Bejagung auf Hausgeflügel von Raubvögeln nimmt kein Ende, im Gegenteil , sie hat dieses Jahr noch um ein vielfaches
zugenommen.
Bedingt durch den langen Winter, konnte ich meinen Brieftauben erst um den 15 April Freiflug gewähren. Bis zum heutigen Tag (24.05.13) wurden mir vom Habicht 9 Jungtiere und 3
Alttauben (die an den bevorstehenden Flügen teilnehmen sollten) geschlagen. Wer ersetzt mir den Schaden, der mir Jahr für Jahr durch Raubvögel entsteht? Oder sind das alles Opfer für den
Naturschutz.
Mir stellt sich immer wieder die Frage, wie kann man Raubvögel 40 Jahre lang unter strengsten Schutz stellen, obwohl sie keine natürlichen Feinde haben. Wie lange verschließt der
Gesetzgeber noch seine Augen vor der Realität?! Ist das das Ergebnis von 20, 30 oder noch mehr Jahren Naturschutz?
Die Natur ist fast leer gefressen, es gibt kaum noch Singvögel. Von Jahr zu Jahr wird die Natur immer ruhiger. Der Durchzug der Zugvögel im Frühjahr und Herbst ist kaum noch
Wahrnehmbar. Man nennt es den stillen Frühling. Elstern, Eichelhäher und Krähen haben um ein vielfaches zugenommen. Bei uns brüten jedes Jahr 4 bis 5 Paar Schwalben im Schuppen,
Hundezwinger und in der Garage. Von den jungen Schwalben bleiben nicht viele übrig, diese werden von den Elstern und Eichelhähern schon beim Ausfliegen in der Luft gegriffen. Den Rest
erledigt der Baumfalke. Hühnerhaltung ist nur noch möglich, wenn das Freigehege wie eine Festung ausgebaut ist. Von oben kommt der Raubvogel, vom unten der Fuchs oder Marder.
Taubenhaltung ohne Verluste durch Greifvögel, ist in den meisten Gebieten Deutschlands nur noch durch ausschließliche Volierenhaltung möglich.
So könnte man noch viele Beispiele aufführen. Ein jämmerliches Armutszeugnis für den Naturschutz. Alles andere wird geopfert, für eine Tierart, die angeblich vom Aussterben
bedroht ist „Die Raubvögel“ ‚die aber die Singvögel die jedes Jahr auf´s Neue den Frühling durch ihren Gesang einläuten, nicht ersetzen können. Denn ein Raubvogel kann nicht
singen!
Das nächste Projekt besteht ja darin, Wölfe in Deutschland anzusiedeln. Ich bin ein großer Fan der überaus intelligenten und im Sozialverhalten einmaligen Tiere. Wann immer
eine Reportage zu sehen ist, sitze ich am Fernseher. Im dicht besiedelten Deutschland sind Wölfe aber fehl am Platz. Es haben sicher mal Wölfe in Deutschland gelebt, aber wie viele Jahre ist
das her! Irgendwo, entweder im Internet oder in der Zeitung habe ich mal gelesen, dass im Land Brandenburg 1000 Wölfe angesiedelt werden sollen. Warum nicht gleich 2000? Wenn das geglückt
ist, würde ich auf jeden Fall noch Bären hier in Deutschland ansiedeln. Es wäre doch für jeden Berliner Besucher ein Highlight, wenn er beobachten könnte, wie Meister Petz die Mülltonnen
bei Aldi plündert, oder wenn er Zeuge werden würde, wie Meister Isegrimm die letzte Herde Schafe aus dem Land Brandenburg über den Kudamm hetzt.
Gruß an alle Leidensgenossen
Wir als Taubenliebhaber haben doch ständig das große Problem
mit dem Habicht und dem Wanderfalken. Es werden Habichte in Großstädte in Freiheit gesetzt, um den Bestand verwilderter Haustauben einzugrenzen. Das zumindest war so gedacht.
Oder? Jedoch habe ich das Gefühl, dass das überhaupt nichts bringt.
Ganz im Gegenteil. Wie viel Nahrung braucht so ein Habicht oder Wanderfalke?
1, 2 oder 3 Tauben pro Tag. Sicherlich eine ganze Menge.
Es gibt Sportsfreunde, die können ihren Tieren überhaupt keinen richtigen Freiflug gewähren, ohne ständig Angst zu haben, ihre Lieblinge zu verlieren.
Und wenn sich dann noch so ein Habicht auf den Taubenstich eingeflogen hat, bleiben dann nur noch wenige Tauben übrig.
Wenn man dann noch bedenkt, dass wir unsere Lieblinge von Ende September bis Ende März im Taubenschlag belassen müssen, dann deutet vieles auf Tierquälerei bei unseren eigenen
Tauben hin.
Aber was soll man tun?
Ich muss ständig zuschauen, wenn ich zu Besuch bei Taubenzüchter bin, wie stolz sie mir zeigen, wie ihre Tippler fliegen.
Von 7 Tauben kehren dann nach Stunden langer Jagd durch Raubvögel oft nur noch 5 Tauben zurück. Noch nie habe ich zuvor gesehen, dass ein Habicht so hoch fliegt, und da meine ich
mindestens 500 Meter, um dort so richtig im Tipplerstich aufzuräumen.
Das da natürlich kein Taubenliebhaber zufrieden ist, versteht sich von selbst.
In einigen Zuschriften wurde mir mitgeteilt, der Habicht frisst gar keine Tauben.
Was soll man darauf antworten.
Um statistisch vielleicht eine Antwort zu erhalten, habe ich gedacht, eine Datei auf unserer TCD Seite einzurichten, wo jeder Taubenliebhaber, und da meine
ich alle ob Brieftaubenhalter oder Rassetaubenhalter, die mir dann ihre Verlustzahlen übermitteln.
Wenn genügend Daten zu Verfügung stehen, wird eine Deutschlandkarte oder eine Tabelle gefertigt, wo dann dort zu sehen ist, wo und vor allem wie groß die Taubenverluste
sind.
Sicherlich wird das nichts an der Situation ändern, aber bestimmte Personen sollten über ihre
Gesetze nachdenken bzw. zur Verantwortung gezogen werden.
Informationen in schriftlicher Form sind herzlich willkommen.
Fotos von geschlagenen Tauben ebenfalls. Berlin, den 28.05.2009
Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzender
Die Furcht ist immer da. Ein dunkler Schatten am Himmel, nervöses Geflatter in der Luft. Tauben-Züchter Thomas Gottschalk (45) bekommt weiche Knie. Wird er wieder einen seiner Lieblinge verlieren? Der Taubenzüchter, der zum Vogelmord aufrief In den letzten 27 Jahren hätten Habichte und Wanderfalken rund 4000 seiner gefiederten Freunde (Rasse: Englischer Tippler) gerissen. Pro Tag bis zu fünf. “Ich liebe meine Tauben”, sagt er. “Deshalb ist jeder Flugtag für mich ein Kriegstag.” Groß seine aufgestaute Wut. Gewaltig die innere Mission, die gurrenden Haustiere zu schützen. Diese Mischung hat Gottschalk jetzt straffällig werden lassen. Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte ihn zu 1530 Euro wegen Aufforderung zu einer Straftat und Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz (AZ: 335 Cs 385/11). Gottschalk hatte zum Vogelmord aufgerufen. “Einem vermeintlich verzweifelten Brieftauben-Halter habe ich per Mail Tipps zum Fang und zur Tötung von Habichten gegeben.” Zum Beispiel diesen: “Man befestige einer Taube mit Klebeband einen Angelhaken am Hals, lasse sie fliegen. Greift ein Raubvogel sie an, verheddert er sich in der Angelsehne, stürzt zu Boden, die Taube kommt heil davon.” Gottschalk rechtfertigt sich: “Ich schrieb dazu: ‘Das ist verboten’. ” Pech für ihn, hinter der fingierten Anfrage steckte das Komitee gegen den Vogelmord, welches ihn anzeigte.” Das waren schlimme Sätze aus der Wut heraus”, sagt er, erklärt: “Bei jedem Freiflug ist mein Puls auf 200, ich werde fast ohnmächtig vor Angst. Wird eine Taube gerissen, ist das, als würde ein Familienmitglied sterben. “Das Komitee gegen den Vogelmord begrüßt die Verurteilung. “Der Mann hat mit seinem Hass auf Greifvögel viel Schaden angerichtet”, sagt Sprecher Axel Hirschfeld. “Wir sind froh, dass er einen Dämpfer bekommen hat.”
Quelle: BZ Freitag, 07.09.2012, Beitrag von Birgit Bürkner
Persönliche Anmerkung: Eine Gebrauchsanweisung schreibt jetzt die BZ für uns.
Weitere Informationen folgen.
Angesichts dieser Bilder stellt sich für mich die Frage, ob es überhaupt noch Sinn hat den Brieftaubensport weiter zu betreiben. Vor einigen Jahren hatte ich den Verband gegenüber mal geäußert, dass der Tag kommen wird, wo nur noch eine Volierenhaltung möglich sein wird. Nun ist es schon ein Schritt weiter. Die Tauben sind nicht einmal mehr in ihrem Schlag vor dem Raubvogel sicher. Am Freitag den 17.08.2012 wurde mir vor dem Schlag ein jähriges Weibchen geschlagen und vor dem Jungtierschlag aufgefressen. Sie selbst hatte dieses Jahr von 12 einsetzen 7 Preise geflogen. Am Wochenende 18.08.2012 hatten wir den Jungflug ab Helmstedt, Sonntagabend fehlten noch einige Tiere, auch vom Flug am vorigen Wochenende. Um den eventuell nachkommenden Tieren die Möglichkeit zu geben, durch den Sputnick einzuspringen, öffnete ich diesen von innen. (siehe Foto) Es sind tatsächlich auch zwei Nachkömmlinge eingesprungen, aber leider auch der Raubvogel mit dem auf dem Foto sichtbaren Folgen. Am bittersten, der Verlust der roten jungen Täubin. Eine der Hoffnungsvollsten Jungtiere, die ich in diesem Jahr gezogen habe. Alle drei getöteten Tauben waren Jungtiere, die am Wochenende den Jungtierflug ab Helmstedt geflogen haben. Das Jungtierfliegen muss ich nun auch abbrechen, die Tauben die überlebt haben, sind wie traumatisiert. Sie mussten stundenlang das Drama mit ansehen. Am meisten Unverständnis drängt sich bei mir auf, dass trotz Überpopulation der Raubvögel tatsächlich noch in Gefangenschaft Raubvögel zum aussetzen nachgezüchtet werden, obwohl für die vorhandenen Greifvögel keine ausreichende Nahrungsgrundlage vorhanden ist. Diejenigen die so etwas machen oder befürworten können in meinen Augen nur eigensinnige und fanatische Menschen sein, die keine Rücksicht auf andere nehmen. Wir wollen doch bloß unser Hobby ausführen und der Brieftaubensport hat doch durch Geldspenden z.B. Aktion Sorgenkind so viel Gutes getan und vielen geholfen, nur wir Brieftaubenzüchter finden bei den zuständigen Behörden kein Gehör.
Mit freundlichen Grüßen
Quelle: Post erhalten.
Die Zahl der Zuschriften, die mich erreichen und in denen über ständige Greifvogel-Attacken auf Brieftauben geklagt wird, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Mittlerweile ist für uns Brieftaubenzüchter eine unhaltbare Situation eingetreten. Frustration und Niedergeschlagenheit machen sich innerhalb unseres Verbandes bei sehr vielen Züchtern breit. Dies kann ich sehr gut nachvollziehen, bin ich doch ebenfalls einer der Betroffenen. Deshalb zunächst vorweg einige persönliche Bemerkungen.
Von Präsident Horst Menzel
Bei meiner Brieftaubenhaltung war ich von Anfang an der Gefahr durch Greifvögel sehr stark ausgesetzt. Da ich im Hochsauerland aufgewachsen bin, habe ich von klein auf damit leben müssen, dass mir gerade immer die Brieftauben geschlagen wurden, die mir besonders ans Herz gewachsen waren. Seitdem ich in der Voreifel ansässig bin und Brieftauben halte, hat sich die Situation wegen des ungehemmten Zunehmens der Greifvögel weiter verschlechtert. So hat sich mittlerweile ein Habicht-Pärchen in Sichtweite meines Taubenschlages eingenistet. Die Folgen für meine Brieftauben können Sie sich ausmalen.
Brieftauben: Spezielles Beutespektrum für Habichte?
Nach meinen Beobachtungen, die sicher nicht repräsentativ sind und von „Greifvogel-Fachleuten“ wohl bestritten werden, suchen Greifvögel bewusst die Nähe von Brieftaubenschlägen auf. Ich wohne am Rande des Kottenforstes im Vorgebirge zwischen Rhein und Eifel. Im April höre ich den Habicht-Terzel balzen. Wandere ich durch den Kottenforst, sind Balzrufe nicht zu vernehmen. Komme ich aber auf der anderen Seite aus dem Kottenforst heraus, dort, wo Brieftaubenschläge ansässig sind, hört man auch wieder den Habicht balzen. Zufall? Weiter beobachte ich, dass die Ringeltauben in meiner Umgebung stark zunehmen. Jeden Herbst werden sie in einer besonderen Aktion in unserer Region bejagt. In unserem Garten und unseren Nachbargärten brüten Ringeltauben und sind dort ständige Gäste, ohne dass sie von dem ansässigen Habichtpaar belästigt werden. Zeigen sich aber meine Jungtauben, ist der Habicht sofort da. Wie kommt das? Für mich eine plausible Erklärung, die – ich sagte es bereits – von den „Greifvogel-Fachleuten“ sicher nicht geteilt wird, ist folgende: Unstreitig waren die Greifvögel stark dezimiert, bevor in der Landwirtschaft das Ausbringen von Pestiziden verboten wurde. Durch den Wegfall der Pestizide und den ganzjährigen Schutz der Greifvögel hat sich die Population erholt, aber auch gerade in Folge der Auswilderung von in Gefangenschaft gezogenen Tieren. Diese wurden auf die Freiheit vorbereitet, indem sie in Volieren Brieftauben zum Schlagen bekamen. Das Beutespektrum der nun lebenden Habichte und Sperber hat sich dadurch nach meinem Eindruck stark auf die Brieftauben fokussiert.
Gleiches gilt für den Wanderfalken, der jetzt vermehrt ausgewildert wird, und dies sogar in Gegenden, in denen es vorher nie Wanderfalken gegeben hat. Zu dieser Entwicklung haben wir Brieftaubenzüchter sicherlich durch Zulieferung von Brieftauben unwissentlich stark beigetragen. In Zukunft sollten wir derartiges jedoch unterlassen.
Derzeit unterliegen die Greifvögel nach Maßgabe einer EU-Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten nach wie vor einem besonderen Schutz.
Sie dürfen nicht bejagt werden. Es stellt sich die Frage, ob dieser ganzjährige Schutz noch zeitgemäß ist. Bereits in Folge 20/2009, Seiten 724/725, dieser Zeitschrift hat Sportfreund Guido Dienstbach Daten über die Verbreitung der Greifvögel veröffentlicht. Offizielle Daten über Brutpaare beruhen auf Erhebungen des Jahres 2008. Danach wurden keine weiteren Zählungen mehr erfasst, da die jährliche Zunahme an Greifvögeln als gesichert gilt; letzteres merken wir Brieftaubenzüchter an den Jahr für Jahr höheren Verlusten und können dies nur bestätigen. Folgende Anzahl an Brutpaaren wird in der letzten Erhebung ausgewiesen:
Greifvogelart
|
Deutschland
|
Europa
|
---|---|---|
Habicht | 13.400 | 184.000 |
Sperber | 18.400 | 400.000 |
Wanderfalken | 850 | 14.800 |
Sportfreund Dienstbach schätzt, dass an jedem Flugwochenende (samstags und sonntags) in Deutschland, wenn alle Greifvögel Junge im Horst haben, mindestens durch Habicht und Wanderfalken ca. 15.000 Brieftauben (Hauptbeute von Habicht und Wanderfalken) geschlagen werden! Die Frage nach dem besonderen Schutz der Greifvögel beantworten meiner Ansicht nach diese Daten eindrucksvoll – nämlich: Längst nicht mehr erforderlich!
Ist seitens des Verbandes diese Situation leichtfertig hingenommen worden? Sicher nicht! Denn seit nunmehr fast zwanzig Jahren wird immer wieder versucht, zum Wohl unserer Brieftauben eine Aufweichung des ganzjährigen Schutzes der Greifvögel zu erreichen. Leider bisher ohne Erfolg. So hat bereits mein Vorgänger, Präsident Horst Althoff, die Thematik aufgegriffen. Hierüber wurde berichtet in dieser Zeitschrift, Folge 13/2001, Seite 554. Diesen Bericht finden Sie erneut im Anschluss unter dem Titel „Genehmigung zum Lebendfang von Greifvögeln“.
In der Folgezeit wurde gegenüber den Landesministerien die Greifvogel-Problematik stets angesprochen. Insbesondere dann, wenn wir Brieftaubenzüchter unter dem Gesichtspunkt des Tierschutzes angegriffen wurden. Denn hier zeigt sich eine unverständliche Diskrepanz: Wir Taubenzüchter werden wegen der Wettflüge immer wieder darauf hingewiesen, Tierschutzvorschriften unbedingt einzuhalten. Verlangen wir aber Tierschutz für unsere Brieftauben, weil diese während des normalen Freifluges zu hunderttausenden von Greifvögeln geschlagen werden, begegnet man bei den Tierschutz-Verantwortlichen und auch den Tierschützern nur einem Schulterzucken. Gleichwohl dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen.
Deshalb sind wir seitens des Verbandes national und international wie folgt initiativ: Die Frage des Anspruchs der Brieftaubenzüchter auf staatliches Handeln zur Verminderung der Habichtpopulation (sie ist die Population, die Brieftauben am stärksten bedroht) in Deutschland wurde durch ein Rechtsgutachten geprüft (das Gutachten wurde vom Prof. Dr. Kohaus-Förderverein in Auftrag gegeben). Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass unter Umständen Anspruch auf Festsetzung einer Jagdzeit für den Habicht besteht, wenn durch dessen übermäßigen Bestand das Eigentum der Taubenhalter beeinträchtigt wird. Dieses Übermaß ist nach Einschätzung des Gutachters derzeit aber noch nicht erreicht. Da die Einschätzung auf den Zahlen des Jahres 1997 beruht (aktuelle Verlustzahlen an Brieftauben liegen nicht vor) stellt sich die Frage, ob aufgrund der aktuellen Werte ein anderes Ergebnis zu erwarten ist. Deshalb werden wir eine neue Befragung der Züchter durchführen.
Ein weiteres Rechtsgutachten wird derzeit erstellt. Angeregt durch eine Entscheidung des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes vom 20.12.2010, die einem Sportfreund aus unserem Nachbarverband eine Entschädigung für von Greifvögeln geschlagene Brieftauben zugesprochen hatte, lässt der Kohaus-Förderverein prüfen, ob auf Grund der Eigentumsgarantie des Artikel 14 Absatz 2 Grundgesetz wegen der schädigung des Eigentums an Brieftauben ein Anspruch gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Änderung der Rechtslage des Wildschadensersatzes besteht (nach dieser Rechtslage besteht nämlich heute keine Wildschadensersatzpflicht wegen von Greifvögeln verursachten Schäden an Haustieren). Sobald das Gutachten vorliegt, werden wir entsprechende Schritte einleiten.
International habe ich in meiner Eigenschaft als FCI-Vizepräsident eine Initiative innerhalb der FCI-Europakommission gestartet. Dort habe ich ein Konzept für eine Aktion gegenüber der Europäischen Kommission sowie dem Europäischen Parlament betreffend „Schutzmaßnahmen für Brieftauben vor Verlusten durch Greifvögel“ erarbeitet (hierauf wurde in dieser Zeitschrift, Folge 14/2011, Seite 458, bereits hingewiesen). Dieses Vorhaben fand bei den Mitgliedern der FCI-Europakommission einhellige Unterstützung, denn mittlerweile ist die Greifvogel-Plage europaweit zum Problem geworden. Durch die FCI-Geschäftsstelle wird derzeit die Situation in den einzelnen Ländern ermittelt, um sodann mit den gewonnenen Daten bei den zuständigen europäischen Institutionen zu intervenieren.
Im Rahmen der begonnenen Initiativen wird es zu ausführlichen und zeitraubenden Diskussionen mit europäischen und nationalen Parlamentariern, den nationalen Entscheidungsträgern sowie den zuständigen Beamten, insbesondere der Europäischen Kommission, kommen. Hier können wir nur Erfolg haben, wenn uns alle Brieftaubenzüchter, insbesondere die von Greifvogel-Attacken Betroffenen, unterstützen. Deshalb appelliere ich dringend an Ihre Mithilfe bei folgenden Aktionen:
Aus diesem Grund benötigen wir eine vollständige Übersicht über solche Abwehrmaßnahmen und deren Erfolg. Beteiligen Sie sich an der Beantwortung der Frage, welche Abwehrmaßnahmen ergriffen wurden und welchen Erfolg sie hatten. Hierfür finden Sie ein Formular, dass Sie bitte ausgefüllt an die Redaktion unserer Zeitschrift zurücksenden. Über alle diese Maßnahmen hinaus ist jeder Brieftaubenzüchter aufgefordert, vor Ort den zuständigen lokalen Politikern und Behörden klarzumachen, dass die Verluste durch Greifvögel an Brieftauben nicht mehr hinzunehmen sind. Dazu sollten unbedingt Genehmigungen beantragt werden, Greifvögel lebend zu fangen, die Brieftaubenschläge bedrohen. Diese Genehmigungen sind bei den Jagdbehörden zu verlangen. Beantragen wir solche Genehmigungen nicht, sagen die zuständigen Behörden: Es gibt kein Problem mit Greifvögeln! Nachfolgend finden Sie deshalb einen Artikel unseres Verbands-Justiziars, der bereits in Folge 13/2001, Seite 554, veröffentlicht wurde mit einem Musterantrag auf Lebendfang.
Darüber hinaus sollte sich jeder, der Kenntnis von einer Vermehrung der Greifvögel, beispielsweise von der Ansiedlung von Wanderfalken in seinem Umfeld erhält, dagegen wehren und das auch in der Öffentlichkeit wirksam darlegen. Hier kann man durchaus Erfolge erzielen. Wie dies zu erreichen ist, entnehmen Sie bitte dem nachfolgenden Bericht. Außerdem müssen wir unbedingt vor Ort die Bundes– und Landespolitiker in ihren Wahlkreisen mit unseren Sorgen und Nöten vertraut machen. Wie dies geschehen kann, zeigt Ihnen eine Aktion von Sportfreund Helmut Neutz, die ebenfalls nachfolgend dargestellt ist.
Gemeinsam und nur gemeinsam können wir etwas erreichen! Helfen Sie deshalb bitte alle mit, der aktuell stärksten Gefahr für den Brieftaubensport wirksam zu begegnen.
Horst Menzel, Präsident
Quelle: Schreiben vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.
Vorsitzender Thomas Gottschalk ergänzt am 23.08.2011
Die NÖ Landesregierung hat zum Schutz der heimischen wildlebenden Tierwelt eine Greifvogelverordnung für den Mäusebussard (Buteo buteo) und Habicht (Accipiter gentilis) erlassen. Der Jagdausübungsberechtigte darf diese beiden Greifvögel nur zum Schutz der heimischen wildlebenden Tierwelt, insbesondere des Niederwildes und der Rauhfußhühner, unter Beachtung der jagdrechtlichen Vorschriften in der Zeit von 1. November bis 31. Januar vertreiben oder erlegen (im Rahmen der gesetzlich festgelegten Höchstabschusszahlen und unter Beachtung der jagdrechtlichen Vorschriften). Der Fang ist nicht gestattet. Die Höchstabschusszahl für den Verwaltungsbezirk Krems/Stadt wurde bei beiden Tieren jeweils mit eins festgelegt. Der Jagdausübungsberechtigte hat sich vor einem beabsichtigten Abschuss bei der Landesgeschäftsstelle des NÖ Landesjagdverbandes darüber zu informieren, inwieweit die Höchstabschusszahl ausgeschöpft ist und ist dazu verpflichtet, einen getätigten Abschuss unverzüglich zu melden (Landesgeschäftsstelle des NÖ Landesjagdverbandes, Wickenburggasse 3, 1080 Wien, Tel. 01/405 16 36).
Berlin, den 26.02.2011 Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzender
Lügen und Wahrheiten über das Raubvogelproblem in Europa
Lüge: Behauptet wird das die Raubvögel Stückzahl sinkt, schuld daran sind die Taubenzüchter und Hühnerhalter sowie die Jäger.
Lüge: Eine sehr große Lüge ist, das behauptet wird Habichte und alle anderen Raubvögel sind nur in geringen Stückzahlen und es gäbe keine Raubvögel Explosion.
Wahrheit: Zu DDR Zeiten bis kurz nach der Wände waren die Verluste durch die genannten Greifvögel sehr gering. Tauben hatten auch im Winter ständig Freiflug.
Wahrheit: Heute 2011 ist das so, dass wir Taubenliebhaber unsere Tiere nicht mehr von Anfang September bis Anfang April kein Freiflug gewähren können. Den gesamten Winter bleiben unsere Tiere im Schlag. Und das ist alles andere als Art– und Tiergerecht.
Wahrheit: Taubenhalter sowie Hühnerhalter haben bis zu 80% Verluste durch die Raubvogelplage. Wir haben bei den genanten Raubvögeln eine ÜBERPOPULATION in Europa.
Lüge: Der Habicht schlägt gelegentlich Brieftauben Hühner und Fasane
Wahrheit: Der Habicht und Wanderfalke schlägt fast ausnahmslos Brieftauben, Hühner und Fasane. Das rechtfertigt ihnen nachzustellen.
Wahrheit: Greifvögel Habicht & Wanderfalke richten große Schäden an. Gerade bei den Taubenzüchter und Hühnerhalter.
Lüge: Angeblich gibt es nur 100 Brutpaare Habichte und 70 Brutpaare Wanderfalken. Mal 100 wäre garantiert richtig.
Berlin, den 06.06.2011
Auch 2013 alle Verluste von Tauben jeder Art melden.
Tel: 030/ 94 41 37 02 (nach 4x klingeln schaltet sich der Anrufbeantworter ein)
. Funk: 0157/ 731 20 88 0 E-Mail: info.tippler-club-germany@gmx.de
Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt.
Berlin, den 25.02.2013
Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzender
Besonders gefährdet sind die Jäger der Lüfte, in der Zeit von der Eiablage Anfang April bis zum Ausfliegen der Jungen im Juni. In dieser Zeit,
ist das Weibchen flugunfähig. In dieser Zeit jagen die Männchen und versorgen das Weibchen und die Brut. Verletzt sich das Männchen , sterben alle Vögel.
Berlin, den 25.02.2011
Thomas Gottschalk,
TCD Vorsitzender
Jedes Jahr haben wir Taubenliebhaber das ständig wachsende Problem mit den Raubvögeln. Zu DDR Zeiten wurden diese Raubvögel in einem erträglichen Maß gehalten, so dass es Sinn machte, Hühner und Tauben das ganze Jahr über im Freien zu halten. Das vielleicht mal der Fuchs oder auch der Marder einige Tiere geholt hatte, konnte jeder verkraften. Aber was heute so geschieht, ist nicht mehr zu verstehen und zu akzeptieren. Selbst die Singvögel in meinem Garten sind so dezimiert, das ich gar keine mehr sehe. Deshalb habe ich mir zur Aufgabe gestellt, statistisch zu erfassen, wie viele Tauben von Raubvögeln in Deutschland geschlagen werden. Dafür brauche ich aber auch Eure Mithilfe. Teilt mir einfach die Anzahl der geschlagenen Tauben mit und ich werde dann eine Tabelle, sortiert nach Orten/Postleitzahlen, erstellen und dann auf unserer Internetseite veröffentlichen. Diese Tabelle soll keine „Eintagsfliege“ werden, wie schon einmal bei den Brieftaubenzüchtern. Jetzt ist es wichtig, das ich entweder eine E-Mail bekomme oder Ihr mich einfach anruft unter: Tel: 030/ 94 41 37 02 (nach 4x klingeln schaltet sich der Anrufbeantworter ein). Funk: 0157/ 731 20 88 0 E-Mail: info.tippler-club-germany@gmx.de Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt.
PLZ und Ort
|
Verluste
|
---|---|
13125 Berlin | 789 Tippler, 12 Dropper |
13355 Berlin | 438 Tippler |
13357 Berlin | 359 Tippler |
13129 Berlin | 267 Tippler |
13506 Berlin | 44 Tippler |
13985 Berlin | 15 Tippler |
13088 Berlin | 16 Tippler |
12623 Berlin | 67 weiße Brieftauben |
16321 Bernau | 765 Brieftauben, 481 Dropper, 1411 Tippler |
44866 Bochum | 13 Wiener Hochflieger |
Berlin, den 04.01.2015 Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzender
Als Taubenzüchter haben wir das große Problem mit den Raubvögeln wie Wanderfalke und Habichte. Es kommt schnell vor, das ein Habicht, der in einer Falknerei großgezogen wurde, in einen Taubenschlag einfliegt und sich über sein Beute hermacht. Welcher Taubenzüchter kommt da nicht in die Versuchung, den Habicht zu töten. Es tut natürlich weh, wenn man sieht, wie unsere Tauben Tag ein Tag aus von Raubvögeln ständig angegriffen werden. Ich selbst habe jeden Tag Habicht– und Wanderfalkenangriffe. Es fehlen auch jeden Tag Tippler. Da steigt natürlich die innere Wut. Und man steht doch völlig hilflos da. Und für die anderen (nicht Taubenliebhaber) ist das ja sowieso egal. Ja sie bemerken ja noch nicht einmal, dass es überhaupt Greifvögel gibt. Ich kann nur davor warnen, den Habicht zu töten. So gerne man das auch möchte. Es gibt folgende Gründe, warum man es nicht tun sollte:
Es soll natürlich keine Gebrauchsanweisung werden, wie man Habichte und Falken schützen oder fangen kann, aber ganz kampflos werde ich nicht das Feld räumen. Gerade den Ornithologen muss man die Augen öffnen, das es absoluter Schwachsinn ist, Raubvögel zu züchten. Sie sind so zahm, das sie wirklich auf dem Taubenschlagdach sitzen. Wir Taubenzüchter müssen aufpassen, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen, ohne noch zusätzlich neue Probleme zu schaffen. Denn so wie im diesem Jahr geht es nicht weiter! Für die Tipper ist es auch nicht angenehm, ständig am Himmel aufzupassen, von wo jetzt der nächste Angriff stattfindet. Für uns Züchter ist es verhältnismäßig leicht unser Tippler einzusperren. Was wir ja auch tun. Und das schon von Anfang September bis zum April im Folgejahr. Ich mache es mir zur Aufgabe, dagegen etwas zu tun. Es geht uns alle an, wie wir diese Plagegeister reduzieren können. Und das legal. Gerade das Internet ist gut dafür, dass wir alle Raubvogelliebhaber auf unser Problem aufmerksam machen können (Ornithologen). Die kleine deutsche Industrie hat jeden Tag neue Ideen, um uns etwas zu verkaufen, was wir Taubenzüchter angeblich brauchen. Zum Beispiel: Taubenflügel bemalen, das heißt, einen roten Punkt oder zwei Augen bzw. eine CD im Player mit Uhu-Stimmen abspielen. Schön für den Nachbarn. Oder was ganz komisches. Da gab es so ein Ding, das sah aus, wie zwei zusammen gebundene Satellitenschüsseln. Wie zwei große Augen, die auch noch blinkten. Und das ganze Gestell drehte sich. Sage und schreibe 500 € kostete dieser Blödsinn. Aber was macht man nicht alles aus lauter Verzweiflung. Und jeder rüstet noch auf. Aufgrund von der Überpopulation von Wanderfalken und Habichten haben wir kaum noch Niederwild. Selbst die Jagdbehörde bestätigt diese Aussage. Eigenartigerweise tut keiner etwas dagegen. Komisch! Da steckt doch irgendetwas dahinter, was jemanden einschüchtert. Oder Desinteresse? Wenn nicht bald etwas geschieht, würde das Ganze wie immer irgendwann aus den Fugen geraten. Es werden demnächst Karten von Deutschland und Europa erstellt, wo sich Habichthorste befinden. Den Rest kann man sich ja denken, oder? Zum Schluss noch eins
Achtung, alle Habichte und Wanderfalken haben einen Chip.
Berlin, den 04.08.2010
Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzender
Wie viele Tipplerpaare muss man eigentlich noch halten? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Im Jahr 2010 habe ich bemerkt, das ich einfach zu wenig Zuchtpaare habe. Erst dachte ich, dass 6 Tipplerpaare ausreichend sind. Denn aus 6 Zuchttipplern werden nach 18 Tage brüten 12 Jungtippler. Da bei mir 3 Eier unbefruchtet blieben, hatte ich nur 9 Jungtippler. Und beim Eingewöhnen der Jungtippler im Freiflug spielte, und wie sollte es anders in Berlin sein, der Habicht und Wanderfalke eine große Rolle. Von den 9 Jungtipplern blieben nach 2 Wochen nur noch 2 Jungtippler übrig. Mein Sportsfreund Semso Ehnert Fekica, auch TCD Mitglied, sagte schon im Winter zu mir, das ich zu wenige Zuchtpaare habe. Und er sollte Recht behalten. Semso Ehnert lieh mir von seinen Zuchttipplern noch 6 Paare. So hatte ich zum Glück schon 12 Paare. Also, um das Ganze auf den Punkt zu bringen, man braucht für TCD Wettflüge in Berlin mindestens 15 Tipplerpaare. Zur Teilnahme an TCD-Wettflügen werden mindestens 3 Tippler benötigt. Klingt einfach, ist es aber überhaupt nicht. Zu viele Raubvögel – und das stresst unsere Tippler. Sie wollen überhaupt nicht mehr fliegen, denn sie wissen, Habicht und Wander– falke warten bei jedem Freiflug. Also, 15 Tipplerpaare sind hier in Berlin das mindeste, was man haben sollte, denn 90% unserer Tippler werden von Raubvögeln gefressen. Wie gesagt hier in Berlin.
Es werden noch viele Berichte zu diesem Thema folgen.
Berlin, den 16.05.2010
Thomas Gottschalk, TCD Vorsitzende